Dachdeckerinnung Stuttgart
Fachinnung Dach-Wand-Abdichtungstechnik

03.04.2024 - Dächer auf Eignung für PV prüfen

Dächer auf Eignung für PV prüfen

Photovoltaik boomt, und immer mehr Eigenheimbesitzer setzen auf Strom aus erneuerbaren Energien. Damit PV-Anlagen sicher und nachhaltig installiert werden, sind Experten gefragt, die Kompetenz und das notwendige Know-how mitbringen: Dachdecker und Dachdeckerinnen sind die Fachkräfte, die alle Arbeiten am und auf dem Dach ausführen dürfen, dazu gehört auch die Installation von Solaranlagen.

 

Mittlerweile häufen sich beim Einbau von PV-Anlagen Schadensmeldungen durch unsachgemäßes Arbeiten. Daher weist die Dachdeckerinnung Stuttgart daraufhin, dass es bei der Montage von PV-Anlagen auf Dächern vieles zu beachten gibt. So werden Solaranlagen oft auf Unterkonstruktionen montiert, die bauphysikalisch nicht geeignet sind. „Daher sollte vor der Installation einer PV-Anlage geprüft werden, ob das Dach die notwendigen Eigenschaften erfüllt. Denn wenn eine bereits aufgebrachte PV-Anlage abgebaut und während einer notwendigen Sanierungsmaßnahme außer Betrieb genommen werden muss, entstehen dem Bauherrn unnötige Kosten. Die können vermieden werden, wenn Sanierung und Aufbringen der PV-Anlage gleichzeitig vorgenommen werden,“ erklärt Obermeister Andreas Ambrus.

 

Geschultes Dachdeckerhandwerk vermeidet Schäden

Um grundsätzlich Schäden am Dach zu vermeiden, sollte ein Innungsbetrieb des Dachdeckerhandwerks zu Rate gezogen werden, denn er weiß, welche Auswirkungen das Aufbringen von PV-Modulen auf die Statik des Daches hat. Auch müssen die einzelnen Module der Anlage sicher befestigt werden, damit es nicht zu Schäden durch z. B. Windsog oder Schneelast kommt. Dazu muss man wissen, in welchem Windzonengebiet das Eigenheim steht. Damit einher gehen bestimmte Anforderungen an die Befestigung von Ziegeln, aber auch von PV-Anlagen. Und um Feuchteschäden zu verhindern, müssen die Befestigungselemente sowie Kabeldurchführungen auf das Dachmaterial abgestimmt und fachgerecht eingebaut werden. Außerdem dürfen das Dachmaterial und die Unterkonstruktion bei der Montage nicht beschädigt werden. Auch Wartungswege sind unbedingt einzuplanen, damit später die Module für Reinigung und Kontrolle zugänglich sind.

„Übrigens spricht auch das Handwerksrecht eine deutliche Sprache: Arbeiten am Dach dürfen nur von Betrieben ausgeführt werden, die hierfür in die Handwerksrolle eingetragen sind. Dazu zählt auch die Installation von PV-Anlagen auf Dächern, sowohl auf Steil- als auch auf Flachdächern. Auch wenn es vordergründig in einigen Fällen nur um Montagearbeiten geht, wird durch die zusätzliche Auflast einer PV-Anlage die Statik des Dachs verändert. Somit findet ein Eingriff in die Dachkonstruktion statt“, macht Hauptgeschäftsführer Ulrich Marx vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks deutlich.

           





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